Preisabsprachen bei Fahrzeugherstellern

Offensichtlich haben sich mindestens drei Hersteller beim Angebot von Feuerwehrfahrzeugen abgesprochen, wie das Handelsblatt heute nach einer Pressemitteilung des Bundeskartellamtes berichtet. Ziegler, Schlingmann und Rosenbauer müssen für die seit zehn Jahren andauernde Aufteilung von Marktgebieten mehr als 20 Mio. Euro Strafe zahlen. Dabei geht es nur um Löschfahrzeuge, das Verfahren wegen Drehleitern läuft noch. Die Hersteller hatten wohl mit Schlimmerem gerechnet: Allein Rosenbauer hat nach einem Bericht des Standard 2010 für das „an den Haaren herbeigezogene“ Kartellverfahren 15 Mio. Euro in die Rücklage eingestellt.

Der Deutsche Feuerwehrverband nimmt das alles mit Abscheu zur Kenntnis, aber was will man bei

  • einem Anbieter-Oligopol,
  • einer Lobby, die permanent die Notwendigkeit von noch mehr Technik betont,
  • Ausschreibungsregeln, die im Ehrenamt kaum zu vermitteln sind (die entsprechende Fachempfehlung des DFV hat allein 49 Seiten)
  • einem Normenausschuss, der in seiner Regelungsfreude kaum zu bremsen ist (siehe Feuerwehrmehrzweckbeutel) und
  • Wehrführern mit einer angeborenen Abneigung zu preiswerteren Standardbeladungen

erwarten? Natürlich sind die Hersteller (gegen einen vierten wird noch ermittelt) schuld, aber sie bewegen sich in einem Markt, der ihnen das Betrügen nicht besonders schwer zu machen scheint.

Vielleicht werden jetzt Löschfahrzeuge deutlich billiger, uns wär’s recht.